PRAXISBEISPIEL DOMINANZ ANPASSUNG
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ELEMENTE: Eutonie-ähnliche Übungen, Katathymes Bilderleben. EINFÜHRUNG: Nach der Empfindungsschulung der vorhergehenden Stunde (passive Bewegung des Armes), die ein erstes Loslassen ermöglicht und eine akzeptierende Einstellung auf den anderen geübt hat, kommen wir jetzt direkt zu einer sehr weitgehenden Übung. Bis hierher ist das Thema klar mit der sozialen Dimension von Führen und Geführt-Werden beschreibbar. Mit den Übungen dieser Stunde ändert sich das. Jetzt arbeiten wir mit dem "bertragenen Sinn" des Themas, der hinter der sozialen Ebene liegenden Dimension, in der sich die Polarität "Führen und Geführt-Werden" verändert zu der Fähigkeit, in sich hinein zu horchen und eine innere Stimme wahrzunehmen, die das Kind als Intuition dort führt, wo es selbst oder die Eltern nicht weiterwissen: Wir üben,-einen Prozeß, eine Bewegung wahrzunehmen und ihr intuitiv zu folgen (Übung 1) und -das Verhältnis von Machen und Geschehen-Lassen in einem inneren Bild zu verarbeiten (Übung 2). Günstig dafür ist allgemein eine Körperarbeit, die mit allen möglichen Techniken am "Loslassen" arbeitet. Kinder mit unbewußter Angst und dem Gefühl, den Anforderungen nicht zu genügen, halten oft fest. Schon in einfachen Übungen wie "Passive Bewegungen" wird das deutlich. Viele Kinder können sich nicht überlassen. Geduldiges Üben jedoch schafft Erleichterung, Entspannung, Vertrauen. Auch die Ängstlichen lassen los, lassen sich mehr führen und vertrauen dem Partnerkind, der Situation und letztlich auch sich selbst mehr. Bei einer prozeßorientierten Arbeit, die dieses Thema auf zwei oder mehr Unterrichtseinheiten erweitert, sollte unbedingt die "Passive Bewegung" mit dem Kopf durchgeführt werden, da dieser meist am stärksten festgehalten wird. In fortgeschrittenen Phasen kann man mit allen möglichen Konstruktionen wechselnder Führung und -bei einigem Vertrauen- mit Dominanz und Anpassung experimentieren. Wunderbar ist auch Atemarbeit. Der Atem ist eigentlich autonom gesteuert und eine der zentralen Vitalfunktionen überhaupt. Da er andererseits aber durchaus der Willkür unterworfen ist, stellt er einen der besten Ansatzpunkte auf einer höheren Ebene für eine Meditation der Hingabe an die "Innere Führung" dar. All das schafft Sicherheit, eine intuitive Sicherheit, alles in sich zu haben, was nötig ist, um gelassen an Probleme heranzugehen, die Botschaften zu hören, die jeder Mensch in sich trägt, um den rechten Weg für sich zu finden. Durch diese Körperarbeit wird die unbewußte Sichtweise des Berges als Symbol des oder der Lebensprobleme und des Lebensweges (nächste Stunde) positiv beeinflußt. Auf dieser Ebene ist das Thema für alle Kinder ein bedeutsames Thema, welches früher als Schutzengel greifbar und bildhaft war und hier über die Empfindungsschulung erfahrbar wird. |